2019 Kaiser Edition

7 Teams, 8 Tage, 8 Länder und 3000 Kilometer – GESCHAFFT!Foto: Organisatoren der Kolbentrophy 2019 (lings Mario Schlemmer, rechts Günther Lembacher)

Wer hätte das gedacht. Die mindestens 20 Jahre alten Boliden, die teilweise schon beim Start in Ybbs an der Donau zu krächzen begannen, brachten allesamt ihre Insassen gesund und munter ins Ziel. Heldinnen und Helden der 1. Kolbentrophy überzeugten mit Teamspirit, Sportsgeist, Routenkreativität, Mut und unübertrefflicher Ausdauer.

Fast hätte man meinen können, die 7 Teams sammelten sich bei Abfahrt in Ybbs an der Donau zu einem Quidditch Match wie bei Harry Potter. Angeführt durch den Trophyorganisator Mario Schlemmer, erhielten alle im Beisein begeisterter Fans die letzten Instruktionen, einen gebrandeten Survival-Rucksack, ein Roadbook und eine erste Überlebensmahlzeit durch die Bäckerei & Konditorei Weinberger aus Ybbs.

Bürgermeister Alois Schroll gab das Feld frei und mehrere Hundert Pferdestärken setzten sich zügig oder doch etwas holprig und hustend in Gang. Entlang der Ybbser Donaulände verfolgten die Teams entweder via Visegrad bis Budapest oder via Plattensee, Szekesfehervar die Route bis zum ersten Ziel: das Flugzeugmuseum Szolnok in Ungarn. Lachend über die kreativen Routenführungen, verschwanden am ersten Abend einige sehr früh in kleinen Gasthäusern oder in ihren Boliden. Die Kilometer steckten den Abenteuerdurstigen doch schon am ersten Tag ein bisschen in den Knochen.

Shigisoara/Schässburg in Siebenbürgen führte am darauffolgenden Morgen die einen oder anderen müden Geister gen Heimat des Vlad Draculs. Furchtlos und für alle Zwischenfälle mit dem Grafen und seinem Blutrausch und dem täglichen Wettbewerb gewappnet, erreichten die Teams auf unterschiedlichen Wegen die Altstadt.

Zurückversetzt in frühere Jahrhunderte, beeindruckte vor allem am dritten Tag das Kinderheim „Stern der Hoffnung“ in Alba Iulia/Rumänien. Überwältigt von dem Spendenreichtum berichtete die deutsche, ehrenamtliche Heimleiterin über die 29 Kinder, denen das Heim Zuflucht, Ausbildung und eine Zukunft bietet. Bewegt gingen die Reisenden an diesem Abend zu Bett. Mario Schlemmer und Günther Lembacher versprachen der Heimleiterin zuvor, mit weiteren Spenden im Herbst wiederzukommen.

Gleich in der Früh brachen die einzelnen Teams zum 4. Ziel auf. Bei 40 Grad Hitze und ohne Goggle maps landete man via Timisioara in der Hauptstadt des südosteuropäischen Staates Serbien. Alle Wege führen nach Rom und über Umwege nach Belgrad. Das vieldiskutierte Thema des Abends: „die Kraft jedes einzelnen Bolidens!“ Neben den Pferdestärken waren natürlich auch die unterschiedlich gewählten Routen immer wieder Thema der gemeinsamen Treffen zu späterer Stunde. Besonders beeindruckt waren die Trophy-Protagonisten, nach dem rumänischen Verkehrs-Ringkampf, über die serbische Verkehrsdisziplin; egal ob sie am 4.Tag auf der südlichen oder nördlichen Route Belgrad eroberten.

Die Route der K&K - Kolben Trophy 2019

Nach 4 Tagen bei Sauna-ähnlichen Temperaturen entschädigte die herausragende Landschaft, nebst liebenswerten Straßen den Übertritt nach Bosnien mit einer Wartezeit von fast 3 Stunden. Heimatgefühle entlockte die Voralpen ähnliche Region gen Sarajevo. Gekonnt manövrierten die Fahrerinnen und Fahrer ihre Fahrzeuge auf der schmalen Straße, bergab in den Kessel der Hauptstadt Bosniens. Ein 40 Grad heißer Schmelztiegel der Kulturen und Religionen erwartete die Abenteurer. Gefühlt hunderte an Cafés boten den Gästen Speis und Trank an. Erst ein tropenähnlicher Regenguss lies den Staub und die Hitze des Tages vergessen.

Im Kuvert des 5. Tages fanden die Teams, wie an allen Abenden zuvor, ihren Zielort. Zadar in Kroatien. „Nehmen wir nun die Westroute durch den Nationalpark oder die Südroute via der Stadt Mostar“? Die mit Straßenkarten ausgestatteten Teams brauchten an dem Tag,

quer durch Bosnien, bis zu 10h Autofahrt. Die eine oder andere Abzweigung übersah man leicht oder die Beschilderung gen Kroatien führte in entgegengesetzte Richtung nach Dobrovnik statt nach Zadar. Das Organisationsteam, Mario Schlemmer und Günter Lembacher und das Team mit Reinhard Lembacher wagten vorab einen 40km weiten Umweg über das ehemalige Areal der Olympischen Winterspiele 1984. Das Bild, was sich ihnen bot, war tief gezeichnet durch den Jugoslawienkrieg. (1992-1995)

In Zadar überraschte das Organisationsteam mit einem ein fürstliches Abendessen. Die kroatische Gastfamilie hatte nicht zu viel versprochen, nachdem Mario Schlemmer sie Wochen zuvor aufgesucht und das Essen für alle bestellt hatte. Trotz der vielgefahrenen Kilometer auf den Buckeln jedes einzelnen, hielten alle ihre Motivation für gleich 3 Wettbewerbe an diesem Abend hoch. (Bogen schießen, Puzzle bauen & Kaiser-Quiz).

Triest im Nordosten Italiens war auf den Spuren der k.u.k. Monarchie natürlich ein absolutes „must-have“. Die Hafenstadt liegt im schmalen Landstrich zwischen der Adriaküste und dem Karst an der Grenze zu Slowenien. In der Altstadt vereinen sich die Einflüsse aus Italien, Österreich-Ungarn und Slowenien. Per Autobahn oder, wie in den meisten Fällen, entlang der faszinierenden kroatischen Küstenstraße gelangen die Teams mit Kaffee,- und Badepausen bereits nach 4h in Rijeka. Weitere 2-3h Autofahrt entlockten sie dann noch ihren anteilig bereits krächzenden Boliden für die Einfahrt nach Triest über Slowenien. Wie bestellt, erhellte an diesem Abend ein Feuerwerk den Himmel, das Maria Himmelfahrt mit tausenden Einheimischen zu feiern wusste. Lachende Gesichter und funkelnde Kinderaugen luden zum Essen, Trinken, Singen und zum Tanzen ein. Auch hier ging der Routenplan des Organisationsteams voll auf.

Team: Kultschlitten, die Sieger der K&K – Kolben Trophy 2019

Vorab genau durch Mario Schlemmer eruiert, setzte sich der Tross tags darauf ins Salzkammergut in Bewegung. Es erwartete sie das Highlight der „Kaiserwoche“ in Bad Ischl. Die historischen Pferdekutschen-Oldtimer und ihre Paraden mit über 50 Gespannen und Festivität übertrafen erneut so manche Vorstellung einer klassischen Autorallye.

Die urige Stadt Budweis in der Tschechischen Republik bot abschließend noch das berühmte Tüpfelchen auf dem „i“. Bier, gutes Essen, beeindruckende Architektur, vielfältige Kultur und tolles Nachtleben.

Osteuropa - beeindruckt in jedem Muskel, jeder Faser ihres Körpers - gespeichert „brausten“ die Teams gen Heimat mit einer Siegerehrung im Ybbserl in Ybbs an der Donau.

Den couragierten Sieg holten sich Thomas & Tristan in Ihrem liebenswerten Citroen BX aus Oberösterreich mit dem eingängigen Teamnamen Kultschlitten.

Dicht gefolgt wurden sie auf Rang 2 von Mario & Claudia in einem wahrhaftigen „Oldschool“ Car, einem ehemals als Leichenwagen im Einsatz befindlichen Volvo.

Rang drei ging an das „Wolfsrudel“ in ihrem VW T3-Bus.

Das Team „Blue Star“, bestehend aus Walter & Karl aus dem Raum Artstetten eroberten im Peugeot-Cabrio den 4.Rang vor Team „Die Cruser“ mit Andreas & Franz in einem Chrysler Stratus.

Die Nifflers – das reine Damenteam mit Gabi und Theresa und das Team “Woodquarter76er“wurden ebenfalls ob ihres hervorragenden Einsatzes bei Spiel, Spaß und Spannung königlich geehrt.

Das Organisationsteam Mario Schlemmer und Günter Lembacher brachten ihrem Fahrzeug-Sponsor Matthias Eckl („Autohaus Eckl“ aus Ybbs/Bergland) seinen funkelnagelneuen Mercedes Vito frei von jedweden Beulen oder Schürfwunden Heim.

Mit einem riesengroßen Kolbentrophy-Rucksack 2019, vollgepackt mit Erlebnissen und Kilometern der besonderen Abenteuerlust, freuen sich alle auf die Kolbentrophy 2020.

Termin 2020: 06.06.2020 bis 13.06.2020